Osteoporose – so stützen und schützen Sie Ihre Knochen!
Wenn man nach den Wünschen für sein Leben gefragt wird, steht die Gesundheit an erster Stelle. Geistig und körperlich beweglich zu sein und zu bleiben, sich in seinem eigenen Tempo selbstbestimmt zu bewegen, hat einen hohen Stellenwert im Leben.
Damit wir durchs Leben gehen können, spielen unter anderem unser Nervensystem, Muskeln, Sehnen und Knochen zusammen. Wussten Sie, dass unser Skelett aus rund 206 Knochen besteht, die von wenigen Millimetern bis zu einem halben Meter groß sein können? Sie tragen uns durchs Leben, geben unserem Körper Halt und ermöglichen unsere Bewegung.
Wenn jedoch eine Osteoporose vorliegt, wird das Knochengerüst geschwächt. Die Knochen verlieren an Dichte, werden porös und können leichter brechen.
Zwischen sechs und acht Millionen Menschen sind in Deutschland betroffen. Das Risiko steigt ab dem 50. Lebensjahr und bleibt oft unerkannt. Etwa jede dritte Frau und jeder fünfte Mann sind betroffen und erleiden eine Fraktur, die auf Osteoporose zurückzuführen ist.
Der Baustein für gesunde Knochen wird in den frühen Erwachsenenjahren gelegt, kann aber ein Leben lang unterstützt werden. Die Chance, etwas für gesunde und starke Knochen zu tun, haben wir in der Hand.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Osteoporose?
Unsere Knochen bestehen aus verschiedenen Strukturen. Im Inneren findet sich ein dichtes und feines Netz – die Knochenbälkchen. Viele vergleichen diese Knochenbälkchen mit einem Schwamm. Bei einer Osteoporose verändern sich diese Strukturen. Sie werden dünner und instabiler. Dies hat Auswirkungen auf die Knochen, die Knochen werden brüchiger – unbemerkt und schleichend.
Manchmal führen alltägliche Bewegungen oder leichte Belastungen zu einem Bruch - einer sogenannten Fraktur. Am häufigsten entstehen die durch Osteoporose ausgelösten Brüche an der Hüfte, den Unterarmen und den Wirbelkörpern. Wirbelkörperbrüche bleiben in manchen Fällen unbemerkt, führen unter Umständen zu einem Rundrücken oder machen sich durch undifferenzierte Schmerzen bemerkbar.
Ursachen & Risikofaktoren erkennen - Knochen aktiv unterstützen
Unsere Knochen befinden sich einem stetigen Auf- und Umbau. Da arbeiten die Osteoklasten am Abbau und die Osteoblasten am Aufbau neuer Knochenzellen. Wenn wir älter werden, verändern sich die Anteile. Etwa ab Mitte 30 beginnt der natürliche Abbauprozess. Dann werden mehr Knochenzellen abgebaut als aufgebaut. Bei einer Osteoporose ist dieser Vorgang deutlich beschleunigt.
Ein wesentlicher Risikofaktor bei Frauen ist die hormonelle Umstellung nach der Menopause. Mit dem Abfall des Östrogenspiegels bei Frauen oder des Testosteronspiegels bei Männern beginnt ein beschleunigter Knochenabbau. Ab einem Alter von etwa 55 Jahren – dem durchschnittlichen Ende der Wechseljahre – nimmt die Anfälligkeit für osteoporotische Veränderungen deutlich zu.
Bereits ab einem Alter von 50 Jahren steigt das Risiko, insbesondere bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren, spürbar an.
Neben der oben benannten Form der Osteoporose, gibt es die sogenannte sekundäre Osteoporose, bei der ursächlich bestimmte Grunderkrankungen zugrunde liegen. Beispielhaft benannt - eine chronische Nierenerkrankung, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder eine rheumatoide Arthritis. Bestimmte Medikationen, wie die dauerhafte Einnahme von Glukokortikoiden (z. B. Kortison), haben ebenfalls eine Auswirkung auf die Knochengesundheit.
Falls Sie ein erhöhtes Risiko vermuten, suchen Sie den Kontakt zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Besprechen Sie gemeinsam offene Fragen. In einem persönlichen Gespräch und bei Einbeziehung der Krankengeschichte können Sie bei Bedarf weitere Schritte abstimmen.
Unterstützung bei Osteoporose & Prävention für gesunde Knochen
Wenn eine Osteoporose diagnostiziert wurde oder Sie zu einer Risikogruppe gehören, nutzen Sie die Chance aktiv, mit leichten Mitteln und einer abgestimmten Therapie Ihre Knochengesundheit zu stärken. Es ist möglich, den Knochenabbau zu verlangsamen.
Ernährung und die beiden starken Hauptakteure – Kalzium & Vitamin D
Unsere Knochen bestehen aus vielen verschiedenen Bestandteilen. Ein ganz wesentlicher Mineralstoff ist Kalzium. Nehmen wir zu wenig Kalzium über die Nahrung auf, versucht der Körper, dies auszugleichen, und entzieht dem Körper das Mineral. Daher ist ein guter Kalziumhaushalt essentiell wichtig.
Kalzium finden Sie in verschiedenen Nahrungsmitteln:
• Milchprodukten sowie Käse, Quark oder Joghurt
• Grünem Gemüse wie Brokkoli, Rucola oder Grünkohl
• Nüssen, Mandeln, Kürbiskernen und kalziumreichem Mineralwasser
Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Kalzium. Die gute Nachricht: Unser Körper ist in der Lage, selbst Vitamin D zu produzieren, wenn wir das Sonnenlicht über die Haut aufnehmen.
• Ein kurzes Sonnenbad regt nicht nur die Vitamin-D-Bildung an, sondern wirkt positiv auf uns, unsere Seele und berührt viele Aspekte unserer Gesundheit. Die genaue Dauer hängt vom individuellen Hauttyp ab. Empfohlen werden ca. 5–15 Minuten. Da in unseren Breiten die Sonnenstrahlung im Winter niedrig ist, kann es durchaus sinnvoll sein, zusätzlich ein Vitamin-D-Präparat einzunehmen. Bitte besprechen Sie im Bedarfsfall die Einnahme mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Körper in Balance – das Körpergewicht
Untergewicht oder ein sehr niedriges Körpergewicht gelten als Risikofaktoren für eine Osteoporose und für Knochenbrüche.
Bewegung
Bewegung ist ein ganz wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsförderung. Und Bewegung kann ganz niedrigschwellig stattfinden – ein kurzer Spaziergang, die Treppen anstelle des Aufzugs oder ein Kurs in der Gemeinschaft. Das Angebot ist vielfältig.
Daneben sind Kraft- und Ausdauersportarten hervorzuheben. Die sprechen verschiedene Muskelgruppen an und sind daher besonders empfehlenswert. Dadurch wird der Knochenstoffwechsel stimuliert und dies fördert wiederum den Aufbau von Knochenzellen. Ein weiterer positiver Effekt betrifft die Muskulatur, die gestärkt wird. Und dies wiederum verringert die Sturzgefahr.
Zu den Kraft- und Ausdauersportarten zählen u. a. Übungen mit Therabändern, Radfahren, Tanzen, Gymnastik oder Schwimmen. Auch eine Physiotherapie oder eine Ergotherapie kann unterstützend wirken. Die novitas bkk unterstützt Sie dabei z. B. mit einem Zuschuss zum Fitnessstudio oder mit einem Präventions- oder Gesundheitskurs.
https://www.novitas-bkk.de/flexcheck/
https://www.novitas-bkk.de/leistungen/leistungen-von-a-z/d-e-f-g/gesundheitskurse/
Medikamente – Unterstützung für starke Knochen
Falls eine Osteoporose besteht oder ein höheres Risiko festgestellt wird, kann unter Umständen eine zielgerichtete medikamentöse Therapie notwendig werden. Diese hat das Ziel, den Knochenstoffwechsel zu beeinflussen – den Abbau zu verlangsamen oder den Aufbau zu fördern. Entscheidend ist hier eine langfristige Einnahme.
Bestimmte Medikamente (z. B. kortisonhaltige Präparate) haben bei längerer Einnahme Auswirkungen auf die Knochengesundheit, sind allerdings für die Behandlung einer Grunderkrankung von Bedeutung. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer behandelnden Ärztin falls sich hier Fragen ergeben.
Hormone – für und wider!
Die Einnahme von Hormonen in den Wechseljahren wird immer wieder intensiv diskutiert. Das Ziel einer Hormontherapie für Frauen in den Wechseljahren, ist die Stabilisierung des Hormonhaushaltes und somit auch der Schutz der Knochendichte. Ein informatives Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin Ihres Vertrauens kann wesentliche Aspekte vermitteln.
Disease-Management-Programm (DMP) für Osteoporose
Falls Sie aufgrund der Osteoporose Medikamente einnehmen müssen, gibt es einen weiteren Baustein, der Ihre Behandlung unterstützen kann – das DMP Osteoporose. Das Programm wird aktuell in immer mehr Bundesländern angeboten und steht für eine übergreifende Versorgung der Patienten und Patientinnen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, ob das DMP-Programm für Sie in Frage kommt.
Fürsorgliche Tipps und Hinweise für Ihren Alltag
Rückenschonend bewegen
Vermeiden Sie:
- einseitige Belastungen, schweres Heben und gebückte Haltungen
- schnelle oder ruckartige Bewegungen
- Tragen schwerer Gegenstände und Lasten
- Arbeiten Sie beim Heben von Gegenständen aus den Knien heraus und bleiben Sie in einer aufrechten Oberkörperposition, so entlasten Sie die Wirbelsäule.
- Halten Sie beim Tragen eine aufrechte Position der Wirbelsäule.
Vorbeugung von Stürzen
Viele ganz niedrigschwellige Maßnahmen können das Sturzrisiko erheblich senken:
- Das Tragen rutschfester und fester Schuhe.
- Die Entfernung von losen Teppichen und Kabeln, die über dem Teppich oder auf dem Boden liegen.
- Eine gute Beleuchtung in der Dunkelheit.
- Nutzen Sie bei Bedarf eine Gehhilfe – auch in der Wohnung. Handläufe können ebenfalls Sicherheit bieten.
- Gleichgewichtsübungen tragen zur Stabilität bei.
- Und nicht zuletzt empfiehlt es sich, die Sehkraft regelmäßig untersuchen zu lassen.
Medikamente
Manche Medikamente beeinflussen unsere Sinne oder unser Reaktionsvermögen, verursachen Schwindel oder ggf. auch eine Benommenheit und sind für bestimmte Altersgruppen weniger empfehlenswert. Sprechen Sie das Thema doch mal bei der Praxis Ihres Vertrauens an.
Fazit
Stützen und schützen Sie Ihre Knochen! Wir unterstützen Sie dabei!
Bewahren Sie Ihre Lebensqualität. Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und ein gesunder Lebensstil sind die besten Voraussetzungen für gesunde und starke Knochen.
Sie haben Fragen dazu?
Rufen Sie uns doch einfach unter der Telefonnummer 0203 545 8585 an oder schreiben Sie uns eine Mail.
Ihr Team der Versorgungsentwicklung
Anna-Maria Spika, Susanne Hofrath und Susanne Birkhofer

